Hallo freaks,
ich wollte mich pünktlich zum 01.03. aus dem Winterschlaf melden und dann kam das Leben so um die Ecke und meinte: „Nö, lass dir ma Zeit“ und bescherte mir eine Krankenpause. Nach einigen Grübeltagen voller Kopfschmerzen und Fieber, Litern Kamillentee und Nudelsuppen später sitze ich hier am Laptop und überlege, was denn nicht alles zwischenzeitlich passiert ist und passieren sollte…
Ab 01. Februar ist es hoch offiziell: Mit dem genehmigten Gründerzuschuss bin ich nun vollerwerbsselbstständig. Ich wünschte, ich könnte hier pathetische Dinge schreiben, wie mich die Freiheit und Lebenslust auf einmal gepackt hat und ich auf Wolke 7 meiner Berufung entgegengehüpft bin, aber der Tag hat sich angefühlt wie jeder andere und jetzt kamen auch noch weitere Dinge auf mich zu, die geklärt werden wollten und wenig feierlich oder schlicht weg unsexy waren: gesetzliche oder private Kranken- und Pflegeversicherung, mit Krankengeld oder ohne, gesetzliche oder private Rentenversicherung, Geschäftskonto, Digitalisierung der Buchhaltung, Webseitenoptimierung, Kundenakquise, auch ganz banal Strukturierung und Organisation des Arbeitsalltags und ganz global, wo will ich denn eigentlich hin.
Meine Gedanken kreisen in den vergangenen Tagen. Immer wieder verfolgte mich der Gedanke: „Warum bin ich gerade jetzt krank geworden? Zufall, Schicksal oder trivial?“ Immer wieder werde ich von meinem Körper stark gebremst, wenn ich gerade das Gefühl habe, jetzt richtig loslegen zu können. Aber warum? Eine befriedigende Antwort darauf habe ich nicht gefunden, als die, dass es ein Zeichen ist, nichts zu überstürzen und alles mit mehr Ruhe, Gelassenheit und Leichtigkeit anzugehen.
In meiner bisherigen Berufserfahrung war ich straffen Zeitplänen, viel Verantwortung, hoher Arbeitslast, großen Schlagzahlen und einer überwältigenden Themen- und Aufgabenvielfalt unterlegen. Meist getrieben und doch hoch konzentriert, fokussiert und stets auf Linie (oder eher auf dem Punkt).
Die Frage ist nicht, warum mich mein Körper einbremst, sondern eher: Will ich meinen vorherigen Berufsalltag in die Selbstständigkeit mitnehmen oder möchte ich andere Grundsätze und Prinzipien verfolgen? Das Schöne an der Selbstständigkeit ist für mich maximale Flexibilität. Heraus aus dem 9-to-7 rein in einen Arbeitsmodus, wenn ich gerade kreativ und inspiriert bin. Doch mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit laufe ich sogleich Gefahr in eine 24/7 Arbeitsmoral zu fallen. Da ist auf einmal keine gedankliche Trennung mehr zwischen privater und beruflicher Zeit. Viele Projekte und Kunden, die ich in der Selbstständigkeit betreue, sind Freunde geworden. Mit ihnen zu arbeiten, fühlt sich nicht wie „Arbeit“ an. Hier verschwimmt die Grenze von Work-Life(-Balance) und mein Körper kommt ins Spiel, der dann einfach die Notbremse zieht: „Mach mal Pause und überleg mal, ob dich das glücklich macht.“ Kreativität und Inspiration brauchen Langeweile und vor allem Leerräume. Wo sind sie hin? Und dann ist da noch die Sache mit Ruhe, Gelassenheit und Leichtigkeit. Wie macht man das? Ich weiß es nicht… noch nicht. Die Erleuchtung wird schon kommen… Ich nehme mir erstmal ein Glas Wasser und ein Buch und leg mich ins Bett…
Wen es noch interessieren sollte, hier Unsexy 01: Gesetzliche oder private Krankenversicherung.
Da man aus einer privaten Krankenversicherung, nur schwer in eine gesetzliche zurückkommt, ist die erste Bemühung in Richtung gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung gegangen. Mehr eine intuitive Entscheidung als eine rationale, gebe ich ehrlich zu. Ich war bisher bei der AOK versichert und wäre es weiterhin geblieben, wenn nicht die Kommunikation ins Stocken geraten wäre und damit auch mein Interesse. Persönlicher freundlicher Umgang ist mir sehr wichtig und den hatte ich so lange, bis ich zu einer anderen Außenstelle aus Simbach heraus abgegeben werden musste. Da merkte ich, dass ich mich weder aufgehoben noch wohl gefühlt habe. Die Kommunikation verlief dann nur noch über Formulare per Post, die nicht erklärt und auch nicht angekündigt wurden… Dann dachte ich: „Ich schau mich mal woanders um“ und nahm wieder den Kontakt zur SecurVita auf, die ich bereits vor einem Jahr kontaktierte. Die gleiche Ansprechpartnerin nahm die Gespräche wieder auf, versorgte mich mit Unterlagen und beantwortete geduldig meine Fragen. Warum nun die SecurVita? Weil sie im Bereich alternativer Medizin einer der führenden Krankenkassen ist, und die Beiträge sind in der gesetzlichen Versicherung sowieso die gleichen. Hier sah ich meine Ansprüche für eine Rund-um-Versorgung gedeckt. Eine umfangreiche Excel-Liste im Vergleich mit der AOK hat sie ebenfalls Stand gehalten. Nun werde ich den Wechsel einfach mal versuchen, nicht lange mit der Entscheidung warten, sondern einfach mal machen und sehen, wohin mich das führt.
Also: „Einfach mal machen und dann sehen wir weiter.“
Peace out, freaks ✌️